Geht nicht, gibt's nicht

Hans-Dieter Kottmeyer: Vom Gebäudereiniger zum Steinpapst. Harsewinkel nennt sich Mähdrescherstadt. Hier steht die Wiege des Landmaschinenherstellers Claas. Doch es ist auch der Ort, an dem sich Hans-Dieter Kottmeyer vor mehr als 30 Jahren selbstständig machte. Reinigungs Markt-Chefredakteur und -Herausgeber Reinhard Knittler sowie Reinigungs Markt-Korrespondent Patrick Merck besuchten den engagierten Unternehmer in Ostwestfalen-Lippe und erfuhren nicht nur viel über Steine.

Seine Geschichte beginnt mit einem Handabdruck auf einer Schaufensterscheibe im Sommer 1958. Hans-Dieter Kottmeyer ist nach der Schule mit dem Rad in Versmold unterwegs: Schaufenster angucken. Mit den Händen an den Scheiben hangelt er sich weiter. Bis zum Fenster von Optiker Selchert. Dem Inhaber gefällt es gar nicht, dass da so ein lütter Kerl seine Hände auf die Scheibe legt und Spuren hinterlässt. Er stürmt hinaus und stellt den Siebenjährigen gehörig in den Senkel. „Die ist erst gestern geputzt worden!“, platzt es auch ihm heraus. Seine Anweisung: „Mach das gefälligst weg!“ Und der Junge tut wie ihm geheißen war: Er haucht an die Scheibe und poliert den Abdruck weg.

Geboren wird Hans-Dieter Kottmeyer als Jüngster von acht Geschwistern in Versmold. Der Vater ist angestellter Tischler. Schon die beiden älteren Brüder interessieren sich wenig für den Beruf des Vaters, auch der Jüngste kann sich dafür nicht begeistern, muss aber mithelfen. Nach der Volksschule folgt der 14-Jährige daher beruflich seinen Brüdern: Beide absolvieren eine Ausbildung zum Gebäudereiniger. „Die hatten immer viel zu erzählen“, erinnert sich Kottmeyer.