Stillstand gibt es bei uns nie

Betriebserweiterung: Die Unternehmensgruppe H.-D. Kottmeyer expandiert am Berliner Ring 44. Weil Gewerbeflächen fehlen, wird eine Firmenverlagerung nicht ausgeschlossen.

Harsewinkel. "Man muss flexibel sein und immer nach vorne gucken", sagt Hans-Dieter Kottmeyer. "Stillstand gibt es bei uns nie", ergänzt der 66-jährige Seniorchef der Unternehmensgruppe H.-D. Kottmeyer, die am Berliner Ring 44 ihren Firmensitz hat.
Der 1979 gegründete Ein-Mann-Betrieb expandierte kontinuierlich zu einer mittelständischen Unternehmensgruppe, die ihren Kunden an zwei Standorten, in Harsewinkel und Emsdetten, unter dem Motto "Alles aus einer Hand" ein breites Spektrum an Dienstleistungen anbietet. Heute verdienen mehr als 600 Mitarbeiter, davon fünf Azubis, bei Kottmeyer ihr Brot.
Dem wirtschaftlichen Wachstum setzt räumliche Enge ihre Grenzen. "Wir kommen an unsere Kapazitätsgrenzen", sagt Jörg Kottmeyer (43), der im Familienunternehmen den klassischen Gebäudereinigungsservice leitet, während sein Bruder Sven (40) in der 1995 gegründeten Firmentochter MGS (Marmor-Glanz-Sanierung) das Sagen hat. Vor drei Jahren wurde die Firma San Check gegründet. Das Kottmeyer-Tochterunternehmen hat sich auf Sanierungsaufgaben und Gerätetechnik spezialisiert.
Nach der jüngsten Erweiterung und dem Umbau 2013 ist nun weitere Expansion angesagt: Kottmeyer mietete am Berliner Ring 46 das Areal, auf dem früher die Bauunternehmung Hörnschemeyer ansässig war. Das etwa 1.500 Quadratmeter großen Gelände mit einer Lagerhalle bietet die optimalen Voraussetzungen für weitere Expansion. Dorthin soll die firmeneigene Werkstatt verlagert werden, zudem gibt es Flächen für Lagerung sowie für die Unterbringung von Fahrzeugen und Reinigungsgeräten. "Wir haben die Idee, dort auch Produkte herzustellen", formuliert es Sven Kottmeyer vorsichtig. Mehr wird nicht verraten, denn es handele sich ja schließlich noch um ungelegte Eier.
Der Blick in die Zukunft ist nicht ungetrübt. Denn am Standort Harsewinkel ist Expansion kaum noch möglich. "In spätestens sechs Jahren bekommen wir hier ein Problem", sagt Jörg Kottmeyer. Bei der Ausweisung von Gewerbeflächen habe die Stadt Jahrzehnte geschlafen, ergänzt der Seniorchef. So sei mittelfristig auch eine Verlagerung der Firma denkbar. Hans-Dieter Kottmeyer: "Eine Gemeinde wie Herzebrock-Clarholz würde uns mit Kusshand nehmen." Sein Sohn Sven sieht es ähnlich: "Wir sind mit dem jetzigen Standort nicht verheiratet."
Die Entwicklung der Unternehmensgruppe H.-D. Kottmeyer ist eine Erfolgsgeschichte. In einem gemieteten Wohnhaus an der Goethestraße eröffnete Hans-Dieter Kottmeyer seine erste Firma.

1987 Firmensitz an den Berliner Ring verlegt

1982 mietete er am Westfalendamm eine Halle der früheren Firma Grundmeier an, 1987 wurde der Firmensitz zum jetzigen Standort am Berliner Ring verlegt. Dort baute Kottmeyer eine Lagerhalle mit angeschlossenem Verwaltungstrakt. Das Bekenntnis zur Qualität, Kompetenz, Kundennähe und Flexibilität hat sich seit Jahren bewährt. Der Ein-Mann-Betrieb hat sich zu einer starken und solide gewachsenen Unternehmensgruppe entwickelt.
Als langjähriger Obermeister der Innung OWL zu Bielefeld, Landeslehrlingswart für NRW und Sachverständiger im Gebäudereiniger-Handwerk legt Hans-Dieter Kottmeyer großen Wert auf ein gutes Betriebsklima und kontinuierliche Qualifizierung seiner Mitarbeiter. Ein spartenübergreifendes, gut ausgebildetes Team aus Objektleitern, Schädlingsbekämpfern, Desinfektoren, Gebäudereinigern, Steinmetzen, Elektrikern und anderen Fachleuten ist der Garant für den wirtschaftlichen Erfolg. Der Blick auf den Handwerksnachwuchs in der Region erfüllt den 66-Jährigen mit Sorge: "Zur Zeit werden in ganz OWL 102 junge Menschen ausgebildet. Das reicht bei weitem nicht aus."

Richard Zelenka
Copyright © Neue Westfälische 2017

 

 

 

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht

Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und bin damit einverstanden, dass die von mir angegebenen Daten elektronisch erhoben und gespeichert werden.

Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung und Beantwortung meiner Anfrage benutzt.

Mit dem Absenden des Kontaktformulars erkläre ich mich mit der Verarbeitung einverstanden.